Marco Sturm: von Sieg zu Sieg auf dem Polaris Scrambler XP 1000 S
Marco Sturm und Motorsport – diese Liebe dauert bereits Jahrzehnte an. Schon als Jugendlicher lernte der Thüringer im Nachwuchskader von Simson, dem größten Motorradhersteller der DDR, worauf es im Rennen ankommt. Im Oktober 2021 wechselte der inzwischen erfahrene Quad-Routinier auf eine Polaris Scrambler und war 2022 nicht mehr zu stoppen. Hier ist seine Geschichte.
Der Traum von der Profikarriere war nach der Wende erstmal ausgeträumt, Simson stellte Ende 1991 die Produktion ein. Sturm beschloss, gemeinsam mit seinem Schwiegervater eine Gerüstbaufirma zu gründen, die Firma, die er bis heute leitet. Durch Freunde entdeckte der passionierte Motorradfahrer schließlich das Quad – und hatte seinen Sport gefunden. Die gelegentlichen Offroad-Trainings, vor allem aber der Rennbetrieb alle zwei Wochen, erwiesen sich als der perfekte Ausgleich zum stressigen Job und boten Gelegenheit, den Trubel des Alltags abzuschütteln.
In der Jugend viel gelernt
Die Zeit in der Jugendabteilung von Simson erweist sich dabei immer wieder als äußerst nützlich: „Wir sind damals richtig ausgebildet worden, haben gelernt, wie man Rennen strategisch angeht, wie man Fahrzeuge kontrolliert, sich fit hält und sich seine Kräfte über die gesamte Distanz einteilt – das steckt in einem drin und es hilft ungemein“, so Sturm. Kein Wunder, dass er auch auf vier Rädern regelmäßig aufs Treppchen fuhr. In Deutschland wie in der Tschechischen Republik und auf persönliche Einladung des dortigen Veranstalters schließlich auch in Polen.
2022: Höhepunkt einer langen Kariere
Ein Jahr, an das er sich gern erinnert, war 2016: Damals gewann der Thüringer die Deutsche Cross Country Meisterschaft GCC und holte im Rahmen der Endurance Masters ebenfalls einen Titel nach Haus – zu dieser Zeit noch auf dem Quad eines anderen Herstellers. Allein: Mit diesem Fahrzeug wurde es immer schwieriger und schließlich unmöglich, in Rennen mitzuhalten. Und das hatte einen Grund: Polaris. „Ich fahre viele Rennen in Polen und in der Tschechischen Republik. Die direkte Konkurrenz insbesondere mit dem polnischen Werksteam von Polaris hat mir vor einiger Zeit gezeigt: Da können andere Fahrzeuge einfach nicht mehr mithalten.“
Im Oktober 2021 machte er Nägel mit Köpfen, wagte den Umstieg und sollte es nicht bereuen: Auf seinem Polaris Scrambler 1000 S vergoldete er seine sportliche Karriere und wurde im Team von RMX Racing gleich zweimal Deutscher Meister: in der GCC und im Rahmen der Endurance Masters, wo er den Titel als ATV-Iron-Man-2-Stunden nach Hause fuhr. Außerdem ging er in den wichtigsten polnischen und tschechischen Rennserien überaus erfolgreich an den Start und gewann in Polen nach der Deutschen auch die Europäische Meisterschaft. „Der Scrambler besitzt ein Fahrwerk, das einem ganz andere Geschwindigkeiten erlaubt. Die hat eine eigene Charakteristik – wie sie läuft, wie das federt, das ist alles vom anderen Stern. Ich kenne allein fünf bis sechs Leute, die inzwischen ebenfalls zu Polaris gewechselt sind“, so Sturm.
Auch 2023 wieder am Start
2023 will Sturm es nochmal wissen. Die deutschen und die polnischen Meisterschaften sind gesetzt. Um als nunmehr 54-Jähriger im inzwischen doch jüngeren Teilnehmerfeld in puncto Fitness mithalten zu können, absolvierte er im Winter regelmäßige Besuche im Fitness-Studio. „Ich werde dieses Jahr nochmal durchziehen. Mir geht es aber nicht nur um die sportliche Herausforderung, sondern mindestens ebenso um all die Freunde, die man durch den Sport gewonnen hat und die man am Rande trifft.“
Entsprechend wird er der Szene nach der kommenden Saison in jedem Fall erhalten bleiben, denn ein Leben ohne Rennsportluft ist kaum vorstellbar. Und wer weiß: Vielleicht tritt irgendwann Sturms Tochter in seine Fußstapfen. Die 13-Jährige will bald ebenfalls mit Quadfahren anfangen. Natürlich auf einer Polaris. Worauf sonst?