Adrian Schneider siegt mit Polaris Scrambler beim 24-Stunden-Rennen der GORM!
Adrian Schneider, auch als „Quadboy“ auf seinen sozialen Plattformen bekannt und Markenbotschafter von Polaris Deutschland – hat sich für 2023 einer neuen Herausforderung gestellt: dem 24-Stunden-Offroad-Rennen der German Off Road Masters, das im August in Polen stattfand.
Es handelte sich um eines der größten Offroad-Rennen seiner Art in Europa.
Adrians erster Versuch wird als legendär in die Geschichte des Offroad-Rennsports eingehen. Er hat nicht nur den Sieg in der Ironman-Klasse errungen – einer Klasse, die speziell für Einzelfahrer gedacht ist –, sondern auch alle Teams mit mehreren Fahrern geschlagen.
In der 13-jährigen Geschichte des Rennens hat Adrian in diesem Jahr neue Maßstäbe gesetzt: Er ist der erste Fahrer, der das Rennen als Ironman-Fahrer in der Gesamtwertung gewonnen hat, und er hat einen neuen Distanzrekord aufgestellt, indem er in den 24 Stunden über 1.200 Kilometer zurückgelegt hat. Das Erstaunliche daran ist, dass er all dies auf einem serienmäßigen Polaris Scrambler XP 1000 S erreicht hat.
Das kräftezehrende Rennen fand auf einer beeindruckenden 18 Kilometer langen Strecke statt, die größtenteils aus Waldwegen mit einigen offenen Feldern und Motocross-Strecken bestand. Es handelte sich um einen hochdynamischen Kurs, der ständige Konzentration erforderte und keinen Raum für Fehler ließ. Insgesamt nahmen 35 Fahrzeuge und Teams an dem Rennen teil, darunter sechs in der Ironman-Klasse.
Nach dem Rennen führte Polaris ein Interview mit Adrian, um mehr über seine erste 24-Stunden-Offroad-Erfahrung zu erfahren…
Wie kam es zu deiner Teilnahme am diesjährigen 24-Stunden-Rennen?
„Ich setze mir jedes Jahr eine neue Herausforderung, und in diesem Jahr war es an der Zeit, etwas zu tun, das ich zuvor noch nie getan habe. Ich hatte gesehen, wie intensiv dieses Rennen in der Vergangenheit war, also wusste ich, dass es eine völlig neue Herausforderung für mich sein würde – sowohl physisch beim Fahren als auch mental. Ich arbeite im Motorsport und war schon oft bei 24-Stunden-Rennen dabei, allerdings nichts als Fahrer. Mein längstes eigenes Rennen davor dauerte nur 2 Stunden, also wollte ich herausfinden, ob ich es schaffe, die 24 Stunden am Stück durchzuhalten.“
Was war Dein Plan vor dem Rennen?
„Ich hatte geplant, es ruhig und klug anzugehen, keine allzu großen Risiken einzugehen und nicht zu viel Energie am Start zu verschwenden. Aber sobald der Helm auf dem Kopf saß, wurden die vernünftigen Vorsätze schnell verworfen. Ich habe mich nicht mehr darum gekümmert und einfach Vollgas gegeben. Schnell musste ich merken, dass das Adrenalin nicht 24 Stunden lang anhält!“
Du hast viele Rekorde bei deinem ersten Versuch gebrochen – hast Du das erwartet?
„Es ist schwer, Erwartungen zu haben, wenn Du keine Erfahrung in einem solchen Rennen hast. Aber natürlich bin ich sehr glücklich über meinen Sieg und hätte nicht erwartet, dabei auch noch neue Rekorde aufzustellen. Ehrlich gesagt bin ich wirklich glücklich, all diese Ziele erreicht zu haben, damit ich nicht das Gefühl habe, es erneut versuchen zu müssen.“
Kannst Du uns etwas über die Strecke erzählen?
„Die Strecke war etwa 18 Kilometer lang. Sie begann auf einer Motocross-Strecke, führte dann über Waldwege, die ziemlich anspruchsvoll und staubig waren, und es gab Abschnitte, in denen es über offene Felder führte, wo wir richtig Gas geben konnten. Das gesamte Rennen war sehr schnell, es gab keine Streckenabschnitte, in denen man sich wirklich entspannen konnte.“
Welche Modifikationen und Verbesserungen hast Du an Deinem Polaris Scrambler vorgenommen, um Dich auf das Rennen vorzubereiten?
„Das ist wahrscheinlich eine der interessantesten Aspekte des Rennens: Der Scrambler XP 1000 S, den ich gefahren bin, war fast komplett serienmäßig. Er hatte ein Walker Evans-Fahrwerk, welches in den meisten Ländern serienmäßig verbaut wird, und sogar die Leistungsbeschränkung, die in Deutschland für alle Einheiten mit dieser Homologation gilt, war noch aktiv. Die einzigen Ergänzungen waren einige RIGID-Lightbars von Polaris und ein zusätzlicher Kraftstofftank, den wir vorne montiert haben.
„Als ich dieses Vorhaben zu Beginn des Jahres mit Polaris Deutschland besprochen habe, war dies eines der Ziele für das Rennen: Zu zeigen, wie leistungsfähig der Scrambler ab Werk ist. Mein Vater hatte sogar einen zweiten Scrambler in der Box bereitstehen, falls wir Ersatzteile benötigen, aber wir haben nichts davon gebraucht. Am Ende hatte ich zwei Runden Vorsprung, und wir haben den Riemen nur aus Sicherheitsgründen ausgetauscht, um sicherzustellen, dass wir den Sieg problemlos nach Hause bringen können. Es ist unglaublich. Ich habe sehr großes Vertrauen in das Fahrzeug, da ich bereits in entlegenen Gegenden viele großartige Erfahrungen damit sammeln und mich immer drauf verlassen konnte. Jedoch war ich war von dem Ergebnis und der Zuverlässigkeit erneut mehr als beeindruckt.“
Warum denkst Du, dass der Scrambler so wettbewerbsfähig ist?
„Es ist das Gesamtpaket. Die Lenkung reagiert sehr schnell, und das Fahrwerk erledigt wirklich einen Großteil der Arbeit für Dich. Seit dem Start des Modells 1000 S habe ich in vielen verschiedenen Ländern und auf unterschiedlichstem Gelände Tausende von Kilometern mit dem Scrambler zurückgelegt, wodurch ich großes Vertrauen gewonnen habe – ich weiß, dass nichts kaputtgeht, und ich drücke ständig aufs Gas, ohne jegliche Zweifel oder Bedenken im Kopf.“
Wie sah deine persönliche Vorbereitung auf das Rennen aus?
„Mein Training begann etwa 6 Monate vor dem Rennen, aber die letzten zwei Monate waren sehr intensiv. Was man in der Vorbereitung auf ein Langstreckenrennen laut Meinung vieler nicht tun sollte, habe ich gemacht. Das Krafttraining war eine der Schlüsselkomponenten, denn wenn ich mich stark fühle, habe ich mehr Kontrolle und Selbstvertrauen auf dem ATV. Viel Zeit im Fitnessstudio kann ziemlich langweilig werden, also bin ich auch viel gelaufen und habe angefangen Fußball zu spielen, obwohl das nicht wirklich meine Sportart ist. Aber es half, Abwechslung in mein Training zu bringen.“
„Ich musste auch viel über die Ernährung lernen und sicherstellen, dass ich während der 24 Stunden die richtige Menge an Kalorien und Kohlenhydrate zu mir nahm. Ich habe während des Rennens eine Garmin-Uhr verwendet, die mir gezeigt hat, dass ich insgesamt 8.500 Kalorien verbrannt habe, also musste ich während den Boxenstopps viel essen, um leistungsfähig zu bleiben.“
Kannst Du einige Einblicke in die physische und mentale Ausdauer geben, die für ein 24-Stunden-Rennen erforderlich ist?
„Mein mentaler Zustand hat sich von Anfang bis Ende interessant entwickelt. Schnell habe ich gemerkt, dass der mentale Kampf in einem solchen Rennen noch härter ist als der physische. Ein anderer Fahrer auf einem Polaris Scrambler hat ordentlich Gas gegeben, daher war er natürlich mein Hauptkonkurrent, auf den ich ein Auge hatte. Bevor das Rennen begann, hatte ich mir vorgenommen, langsam zu starten und meine Energie zu sparen, aber dann legte er los und das brachte mich auch in Schwung. In den ersten sieben Stunden war es wie ein Sprintrennen zwischen uns, aber dann wurde es immer schwerer.“
„Etwa um 2 Uhr morgens kamen wir beide gleichzeitig zum Boxenstopp, sahen uns an und ohne zu sprechen oder zu signalisieren, merkten wir beide, dass wir gleichermaßen erschöpft waren. Nach diesen ersten sieben Stunden intensiven Fahrens konnte ich meine Arme kaum noch spüren, und an einigen Stellen konnte mein Daumen nicht einmal mehr das Daumengas betätigen, also musste ich mit der Handfläche drücken. Trotzdem, obwohl mir jeder Teil meines Körpers sagte, dass ich aufhören sollte zu fahren, sagte ich mir immer wieder, dass ich weiterfahren und keine Pause einlegen wollte – ich dachte: ‚Sammle einfach noch ein paar Meter.‘ Aber es war wirklich schwer. Nach einer gefühlten Ewigkeit hob sich meine Stimmung, ich konnte meine Arme wieder richtig spüren, und meine Zeiten wurden viel schneller.“
„Als ich wusste, dass ich gegen Ende zwei Runden Vorsprung hatte, bekam ich einen Adrenalinschub, der mich wieder richtig zum Leben erweckte. Ich konnte von nun an das Tempo bestimmen und hatte wieder Spaß beim Fahren.“
„Nach dem Rennen hat es mich schwer erwischt. Ich konnte kaum laufen, meine Beine waren völlig außer Betrieb. Ich konnte am nächsten Tag nicht aus dem Bett aufstehen, und es hat viel Physiotherapie gebraucht, um mich zu erholen.“
Du hast offensichtlich die richtige Einstellung für das Rennen. Wo hat Deine Leidenschaft für das Offroad-Fahren begonnen?
„Ich war drei Jahre alt, als ich mit einem kleinen Quad anfing, das ich von meinem Vater bekam. Schon als Kind bin ich immer mit ihm zu Offroad-Veranstaltungen gefahren.
Als ich 11 Jahre alt war, habe ich dann mit dem Rennen fahren begonnen.
„Als ich fünf Jahre alt war, habe ich mein erstes Polaris-Fahrzeug bekommen – einen Polaris Predator 50 – und seitdem bin ich ein treuer Polaris-Fan. Als mein Vater sah, wie gut die Quads waren, wurde er sogar Polaris-Händler hier in Deutschland – 4×4-Powerparts.de – und wir haben eine sehr langjährige Beziehung zur Marke. Parallel dazu habe ich meinen Instagram- und YouTube-Kanal gestartet, um meine Leidenschaft für alles, was einen Motor hat, zu teilen. Das hat eine ziemlich große Popularität mit einem großen Publikum von Gleichgesinnten gewonnen, was schließlich dazu geführt hat, im Jahr 2020 Markenbotschafter für Polaris Deutschland zu werden.“
Es scheint, als hätte Dein Vater einen großen Einfluss gehabt.
„Das hat er wirklich. Ich muss meinem Vater und meinem gesamten Team, das mich bei dieser Herausforderung unterstützt, ein großes Dankeschön aussprechen. Sie waren ein großer Teil dieses Sieges. Ich möchte mich auch bei Polaris Deutschland für ihre jahrelange Unterstützung bedanken, es ist großartig, einen solchen Support der Marke hinter mir zu haben.“
Hast Du weitere Rennen in Planung?
„Ich habe derzeit keine weiteren großen Rennen geplant, aber ich würde gerne in der Zukunft an internationalen Rallyes teilnehmen. Roadbooks wären eine ganz neue Herausforderung für mich, der ich mich gerne stellen würde. Ich liebe es, zu reisen und in neue Länder zu erkunden, also würden sich diese Ziele gut ergänzen. Natürlich hat jeder, der Offroad-Rennen und Rallyes liebt, das ultimative Ziel der Dakar, aber das ist derzeit nur ein Traum. Vielleicht eines Tages!“
Folge Adrians Rennen und Offroad-Abenteuern auf Instagram: @quadboy_official